„Verfolgung der Andersdenkenden ist überall das Monopol der Geistlichkeit“

Heinrich Heine

Im 4. Jh. n. Chr. wird die römisch-germanische Provinz zum Zentrum des weströmischen Imperiums. Von der Hauptstadt Trier aus wird die Christianisierung vorangetrieben. Im Jahr 380 folgt die Ausrufung des Christentums zur Staatsreligion. Von diesem Zeitpunkt an beginnt die Verfolgung Andersgläubiger durch Christen, in deren Verlauf fast alle gallorömischen Heiligtümer in der Provinz zerstört oder mit christlichen Kirchen überbaut werden. Die damals eingerichteten römischen Bistümer bestehen bis heute. Roms Herrschaft am Rhein endet im 5. Jahrhundert nach Christus, doch sie prägt die „Provinz“ bis heute. „Das eben ist der Fluch der bösen Tat, dass sie, fortzeugend, immer Böses muss gebären.“ Friedrich Schiller

 

Video, Rom am Rhein: Teil 3, Zentrum des Imperiums

 

Die Päpste und die Hexen –  Am Ende stand fast immer der Scheiterhaufen

Im Bamberg des 17. Jahrhunderts konnte es durch Denunziation jeden treffen und es gab niemanden der nach den Verhören und Folterungen nicht alles gestand, was der Klerus hören wollte, br. Bei den Hexenverfolgungen verliert fast ein Zehntel der Bevölkerung sein Leben. „Damals konnte es jeden treffen. Nicht nur Frauen, sondern auch Männer, nicht nur junge Hübsche, auch alte Hässliche, Reiche und Arme. … Bamberg ist ein Sonderfall. Die Hexenverfolgung wurde als politische Säuberungsaktion mitbenutzt.“ Der Hexenwahn, niederscheid.

„Der Bamberger Bischof hat sich seiner Gegnerschaft so völlig entledigt: eine Ausrottungsaktion der bürgerlichen Eliten“

Sabine Weigand, Historikerin Schutz gibt es nicht, vor allem nicht von der katholischen Kirche, denn mit dem Hexenprozessen befindet sich ein probates Mittel gegen die drohende Reformation in der Hand des Klerus. „Hexen sollen nicht am Leben gelassen werden.“ Exodus 22,17

 

Mittelalter: Der „Hexenhammer“ legitimierte die Hexenjagd

Die Bibel des Klerus: Der Hexenhammer. Die Hexenbulle „Summis desiderantes affectibus“ (In unserem sehnlichsten Wunsche) war eine Päpstliche Bulle in der die Offenkundigkeit der Hexerei bestätigt wurde. Am 5. Dezember 1484 erließ Papst Innozenz VIII. die Bulle, drei Jahre darauf erschien der Hexenhammer. Der Hexenhammer (lat. Malleus Maleficarum) ist das Handbuch zur Hexenverfolgung, das von Jakob Sprenger verfasst wurde. „Die Verfolger des Bösen sind oft schlimmer als das Böse.“ Joachim Günther

 

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Der Dominikaner Heinrich Institoris soll dabei als Mitautor gewirkt haben. Das Buch wurde erstmals im Jahre 1486 in Speyer veröffentlicht. Das Buch enthält detaillierte Ausführungen zu den anerkannten Hexenmerkmalen und zur Prozessführung gegen Hexen. Es erhebt einen wissenschaftlichen Anspruch, diente aber vorrangig der Manipulation und Immunisierung von Hexenverfahren gegen Einwände. Zum Beispiel gegen den Einwand, dass Gott selbst zu richten habe. „Also schlecht ist das Weib von Natur, da es schneller am Glauben zweifelt, auch schneller dem Glauben abschwört, was die Grundlage von Hexerei ist.“ Heinrich Kramer

Über das Mittelalter senkte sich die Finsternis

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Der Inhalt wurde von allen Kirchenkanzeln gepredigt und gleichzeitig mit Propaganda ins Volk getrieben. Von 1487 bis 1500 erlebte Malleus maleficarum neun Auflagen und dann wird er jahrhundertelang immer wieder gedruckt, mit ausdrücklicher Zustimmung der kirchlichen Behörden. Selbst Katzen waren vor der Verfolgung des Klerus nicht gefeit: Die Katzenverfolgungen, die Rattenplage und die Pest, gegenfrage. „Dieses Wühlen im Schmutz, dieser Haß, diese Bosheit, dieser Hochmut, diese Scheinheiligkeit, diese Rabulistik, diese Aneiferung zu Betrug und Mord, eine Religion?” Dietrich Eckart

 

Nietzsche über das Christentum

„‚Richtet nicht!‘ sagen sie, aber sie schicken alles in die Hölle, was ihnen im Wege steht. Diese Evangelien kann man nicht behutsam genug lesen. Glauben heißt nicht wissen wollen, was wahr ist. „Was folgt daraus?“ Dass man gut tut, Handschuhe anzuziehn, wenn man das Neue Testament liest.

Die Nähe von so viel Unreinlichkeit zwingt beinahe dazu. Wir würden uns „erste Christen“ so wenig wie polnische Juden zum Umgang wählen: nicht dass man gegen sie auch nur einen Einwand nötig hätte … Sie riechen beide nicht gut. Ich habe vergebens im Neuen Testamente auch nur nach einem sympathischen Zuge ausgespäht; nichts ist darin, was frei, gütig, offenherzig, rechtschaffen wäre. Die Menschlichkeit hat hier noch nicht ihren ersten Anfang gemacht, die Instinkte der Reinlichkeit fehlen…

Es gibt nur schlechte Instinkte im Neuen Testament, es gibt keinen Mut selbst zu diesen schlechten Instinkten. Alles ist Feigheit, alles ist Augenschließen und Selbstbetrug darin.“ Friedrich Nietzsche

Das Christentum hat die Intelligenten und Standhaften gemordet 

1500 Jahre danach haben Christen Menschen wie Cecco d’Ascoli, Giordano Bruno oder Hypatia gemordet, weil sie die Sonne als Zentrum erkannten und das herrschende geozentrische Weltbild in Zweifel zogen: Antike Wundermaschine aus Wrack: „Antikythera-Mechanismus“ entschlüsselt, n-tv. „Je mehr Verfolgung, umso offensichtlicher wird die Wahrheit.“ Lew Nikolajewitsch Tolstoi

Der Priester ist der Mann vor Gott … „Das Schlimmste, was einem Menschen passieren kann, ist, dass er sich von den ,Irrlichtern‘ der Vernunft führen lässt. Dann wird er zu einem Intellektuellen, der nichts weiß, oder  zu einem ,Weisen‘ im luftleeren Raum.“ Papst Franziskus „Eine Kirche ist die Organisation einer Priesterschaft, die um ihre weltliche Macht kämpft. Sie bringt die Formen des religiösen Lebens und damit die Menschen, die an ihnen hängen, in ihre Gewalt. Sie ist daher die geborene Feindin aller anderen Machtgebilde.“ Oswald Spengler

 

Video1, Nietzsche on Christianity, Video2, Giordano Bruno, Der Mönch, der die verbotenen Bücher der Kirche las und sie der Welt offenbarte, Video3, Hitler und die katholische Kirche

 

Welches Armutszeugnis für das Christentum, daß es die Bibliotheken der Antike zerstört hat! Man nannte die geistigen Errungenschaften der griechisch-römischen Kultur Teufelslehre. Begib dich nicht in Gefahr, damit du nicht darin umkommst. Genauso wie das Christentum verfährt der Bolschewismus, indem er seinen Menschen vorenthält, was die übrige Welt birgt, um in ihnen die Vorstellung zu erwecken, das, was sie an technischen und sozialen Einrichtungen haben, sei einmalig. …

Planmäßig ist das Christentum darauf ausgegangen, die Geistesarbeit der Antike auszurotten. Was auf uns kam, ist uns durch Zufall überliefert, oder es sind liberale römische Schriftsteller. Das edelste Geistesgut kennen wir vielleicht überhaupt nicht: wer weiß, was da war. …

Ich glaube keine Sekunde an irgendeine Schilderung römischer Cäsaren, wie sie uns überliefert ist. Nie hat Nero Rom angezündet, das haben die Christen-Bolschewiken gemacht, wie die Kommune 1871 Paris und 1933 den Reichstag in Flammen steckte.“ Adolf Hitler

 

Zwei Standpunkte – Europa und die Levante

 

Wenn wir den Blick nunmehr kurz nach Westen wenden, wo dem Bewußtsein Europas eine aus der Levante stammende Theologie (Christentum) ebenso aufgepfropft wurde, wie im Orient die Lehre des Buddha dem Bewußtsein des Fernen Ostens, so stellen wir abermals fest, dass die Verbindung einen Sprung aufweist.

Inzwischen hat sich dieser Sprung, der von Anfang deutlich war, zu einer, zu einer breiten und unübersehbaren Kluft ausgewachsen. … Joseph Campbell, Die Masken Gottes, Band 2, Mythologie des Ostens , Kapitel 5 „Das, was jemand von sich selbst denkt, bestimmt sein Schicksal.“ Mark Twain

„In der Levante liegt die Betonung immer auf dem Gehorsam“

„Die Idee ist, dass Gott eine Offenbarung gegeben hat, die in einem Buch, in einer Aussage enthalten ist. Das gilt für den Zoroastrismus, für das Judentum, für das Christentum, für den Islam, alle Religionen aus dem Nahen Osten. In jedem Fall gibt es ein Buch, eine offenbarte Wahrheit, und daran wird nicht gerüttelt. „Findet einer heraus was darin steht, und einer der sich damit herumquält, ist per Definition ein böser Mensch, ein Mensch, der den Bezug zur Wahrheit verloren hat und ein Ausgestoßener, ein Ketzer. Ganze Rassen, ganze Welten können abfallen.“ Joseph Campbell

 

Video1, Joseph Campbell, Einweihungen & Mysterienreligionen, Video2, Islamisierung: Zäsur 1453, Was uns der Untergang Konstantinopels zu sagen hat

 

Am 29. Mai 1453 eroberte der osmanische Sultan Mehmed II. Konstantinopel von wo aus die Byzantiner über 1000 Jahre das Oströmische Kaiserreich herrschten, nachrichtenexpress. Mit der Eroberung wurde die Stadt, die einst das Herz des Byzanz war, in Istanbul umbenannt und zugleich zur Hauptstadt des neuen Osmanischen Reiches erklärt. „Selten bricht eine Katastrophe herein, ohne ihre Vorboten vorauszuschicken.“ Raymond Radiguet Während der Belagerung durch die Truppen des islamischen Sultan Mehmeds II. erschöpften sich Byzantiner und christliche Mönche trotz des Ernstes der Lage in Debatten über magische und religiöse Formeln. Islamische Historiker nennen solche Debatten darum seit jener Zeit „byzantinisches Geschwätz“ oder „wertlose Debatten“, heise.

Alle Kulturvölker wussten, dass der Mensch ein Schicksal hat, dem er nicht entrinnen kann und … das alles nur schlimmer wird, wenn er glaubt dran herumdoktern zu müssen. Joseph Campell „Die Masken Gottes“, dort über die mythische Dissoziation, der Leser erfährt wo der Religions-Wahnsinn seine Ursache hat.

„Darauf kommt es dem Schicksal auch nicht an, daß der Mensch das höchste Glück erlebe, sondern darauf, daß er sich vollende und immer mehr die Fesseln des Egoismus und der Mängel, die die Welt der Täuschungen ihm anhängt, abstreife.“ Malwida von Meysenbug

 


 

Was sagt die Prophetie?

Alois Irlmaier

„Im Stiefelland (Italien) bricht eine Revolution aus, in der sie alle Geistlichen umbringen, ich sehe Priester mit weißen Haaren tot am Boden liegen. Der Klerus wird vor die Hunde gehen.“ Alois Irlmaier

Malachias

„Franziskus sei der letzte Papst … in äußerster (letzter bzw. äußerst großer) Verfolgung der Heiligen Römischen Kirche wird er thronen.“ Malachias

Elisabeth Canori-Mora

Gott wird sich dabei der Macht der Finsternisse bedienen, um die abtrünnigen, ruchlosen, gottlosen Menschen auszurotten, die darauf bedacht sind, unsere heilige Mutter, die Kirche, niederzureißen und aus ihren Grundfesten zu heben. „All die guten Christen sah ich im Bild schöner Schäflein unter der Hut ihres Hirten, des heiligen Petrus (treu zum rechten Papst), dem sie alle demütige Unterwerfung und achtungsvollen Gehorsam bezeigten.

Aber wehe jenen Ordensleuten, Männer und Frauen, die die heilige Regel verachten!

Wehe, wehe, denn sie alle werden unter der schrecklichen Geißel zugrunde gehen und ebenso, sage ich, alle schlechten Weltgeistlichen und alle Personen anderen Standes, die sich Ausschweifungen hingaben und der falschen Lehre der verworfenen Weltanschauung von heute folgen.

Diese widersprechen den Grundlehren des heiligen Evangeliums.

All die guten Christen, Ordensleute, die den Geist ihres Ordens treu im Herzen bewahrt haben, werden von der schrecklichen Züchtigung befreit bleiben, ebenso auch viele gute Weltgeistliche und Personen anderen Standes, die in ihrem Herzen den Glauben bewahrt haben: Sie alle werden gerettet werden.“… Elisabeth Canori-Mora

Bibel

„Wer euch aber ein anderes Evangelium verkündigt, als wir euch verkündigt haben, der sei verflucht, auch wenn wir selbst es wären oder ein Engel vom Himmel.“ Galater 1,8 „Wer euch hört, der hört mich, und wer euch verachtet, der verachtet mich, wer aber mich verachtet, der verachtet den, der mich gesandt hat.“ Luk. 10,16 

Ludovico Rocco

In Konstantinopel wird der Halbmond verschwinden und das Kreuz verehrt werden. Die christliche Religion wird sich von daher über alle Länder verbreiten. Viele Grausamkeiten werden verübt werden und schreckliche Landplagen werden diese Länder heimsuchen. Ludovico Rocco

 

Weiterführende Literatur:

Heinrich Heine – Zur Geschichte der Religion und Philosophie in Deutschland

Rainer Decker – Die Päpste und die Hexen: Aus den geheimen Akten der Inquisition 

Heinrich Kramer – Der Hexenhammer: Malleus Maleficarum

Philipp Witkop – Lew Nikolajewitsch Tolstoi: Biographie

Haider, Tatjana – Mittelalter für den Hund & die Katz: Abelard & Heloise

Friedrich Nietzsche – Menschliches, Allzumenschliches

Oswald Spengler – Ich beneide jeden, der lebt: Die Aufzeichnungen „Eis heauton“ aus dem Nachlaß

Joseph Campbell – „In the Levant, the stress is always on obeying. The idea is that God has given a revelation that is encompassed in a book, in a statement. This goes for Zoroastrianism, for Judaism, for Christianity, for Islam, all of the religions out of the Near East. In each case there is a book, a revealed truth, and one doesn’t quibble with that. One finds out what it says, and one who does quibble with that is by definition an evil person, a person who has lost touch with the truth and is an outcast, a heretic. Whole races, whole worlds, can fall away.“

Joseph Campbell – Mythologie des Ostens: Die Masken Gottes, Bd. 2.

Joseph Campbell – Myths of Light: Eastern Metaphors of the Eternal, p. 66

Joseph Campbell – Die Masken Gottes: Mythologie der Urvölker

Joseph Campbell – Die Masken Gottes: Schöpferische Mythologie

Joseph Campbell – Die Masken Gottes: Mythologie des Westens

Neslihan Asutay-Effenberger/Ulrich Rehm (Hrsg., Mitwirkende…) – Sultan Mehmet II: Eroberer Konstantinopels, Patron der Künste

Dietrich Eckart – Der Bolschewismus von Moses bis Lenin: Ein Ziegespräch zwischen Adolf Hitler und mir

Stephan Berndt – Alois Irlmaier: Ein Mann sagt, was er sieht

Hildebrand Troll – Malachias: Die Papstweissagung des heiligen Malachias. Ein Beitrag zur Lösung ihres Geheimnisses

Anton Pagani Die Visionärin Roms: Die Selige Elisabeth Canori Mora, 1774-1825. Ihr Leben, Ihre Visionen

 

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